L'italiana in Algeri
Oper von Gioachino Rossini

Theater im Delphi / Eroica Berlin
Premiere am 20. Oktober 2022

Musikal. Leitung Jakob Lehmann
Regie, Bühne, Licht Dennis Krauß
Kostüme Pauline Heitmann
„Dennis Krauß' abstrakte Inszenierung macht eine Menge aus quasi Nichts - definitiv wurde jedweder politisch fragwürdige Orientalismus ausgespart - einzig drei große Kisten in unterschiedlichen Arrangements markierten die Schauplätze. Der Spaß - und davon gab es reichlich - ergab sich, ganz wie er sollte, aus der Partitur."
Carlos María Solare, Opera Magazine, 06.12.2022


„Nach 14jähriger Abstinenz ließ das mit historischer Aufführungspraxis geschulte und geübte Orchester von Eroica Berlin unter Leitung seines Gründers Jakob Lehmann dieses zauberhafte und beschwinkte Opus endlich wieder in der Hauptstadt hör- und sichtbar werden. Im Theater im Delphi führte Dennis Krauß Regie und baute auch das Bühnenbild; Kostümentwürfe stammten von Pauline Heitmann. Was ich da gestern Abend in der letzten der drei angesetzten Vorstellungen im, was die Akustik angeht, nicht gerade idealisch zu nennenden Gemäuer des ehemaligen Berliner Stummfilmkinos Delphi erlebte, verschlug mir fast die Sprache! […] Nach knapp drei Stunden ist schon Schluss. Wo war die Zeit geblieben? […] Sensationell in allem."
Andre Sokolowski, Kultura-Extra, 24.10.2022

„Gioachino Rossinis „L‘Italiana in Algeri“ wurde in den letzten Jahren im deutschsprachigen Raum relativ selten neu inszeniert. Wer sich noch an den skurril-märchenhaften Orient in der legendären, in Europa weitgereisten Inszenierung von Jean-Pierre Ponnelle erinnert, wird die prallen Theaterqualitäten des Stücks nicht in Abrede stellen können. Aber vielleicht auch den Grund vermuten, warum die „Italienerin in Algier“ heute nicht mehr so en vogue ist […] Wer jedoch den intellektuellen Transfer schafft, die „Muselmanen“ des Stücks als literarische Fiktion von real existierenden Muslimen zu unterscheiden und die ganze Orient-Camouflage als solche zu durchschauen, wird zu ganz anderen Ergebnissen kommen können. […] Genug Stoff sogar für eine feministische Lektüre, denn Isabella sorgt so ganz nebenbei nicht nur fürs eigene Wohl, sondern auch für das der vom Bey ausgemusterten Ehefrau.
Wenn die „Italiana“, wie jetzt in Berlin, in einer auf drei rote Kisten vor nacktem Mauerwerk reduzierten Szenerie und neutralen Kostümen von Pauline Heitmann aufgeführt wird, treten diese aktuellen Züge umso besser hervor.