Physical Education (UA)
Dokumentarische Kammeroper
Musik von Juta Pranulytė, Text auf Basis von Interviews: Giulia Fornasier

Tischlerei der Deutschen Oper Berlin im Rahmen der "Neuen Szenen VI: Exposed"
Premiere am 21.04.2023

Musikal. Leitung Minjeong Kim
Regie Dennis Krauß
Choreografie Maria O'Herce
Ausstattung Zoe Leutnant
Dramaturgie Marlene Schleicher
Liebende Körper, Körper im Verfall, Körper unter Beobachtung, ausgestellte Körper: Die drei Uraufführungen des Abends NEUE SZENEN VI – EXPOSED vereint die unnachgiebige Selbstbefragung der Protagonist*innen, ihre Selbstsucht und Einsamkeit zwischen gnadenloser Selbstverwertung und Entfremdung im Umgang mit dem eigenen Körper. Mit ihm und durch ihn sind wir Teil der Welt. Doch zugleich zählt es zu den Grunderfahrungen der Moderne, dass wir befähigt sind, den eigenen Körper als ein Objekt zu verstehen, auf den das handelnde Subjekt wie auf einen von ihm geschiedenen Gegenstand zugreift. 
In NEUEN SZENEN VI – EXPOSED ist dies das verbindende Element für drei Stücke, in denen junge Künstler*innen aus ihrer Perspektive und Lebenserfahrung heraus sich auf der Bühne mit diesen Fragen auseinandersetzen. So kommen in Juta Pranulytės PHYSICAL EDUCATION, das auf Basis von Interviews zusammen mit der Dramaturgin Giulia Fornasier entstand, unterschiedliche Stimmen zu Wort, die von individueller Selbstwahrnehmung berichten. Sie zeigen sich verletzlich und liefern sich den Blicken und Bewertungen der anderen aus. (...)
Entstanden sind alle drei Stücke im Rahmen der nunmehr sechsten Ausgabe der NEUEN SZENEN. Diese werden alle zwei Jahre gemeinsam von der Deutschen Oper Berlin und der Hochschule für Musik Hanns Eisler durchgeführt und verstehen sich als Zukunftslabor für junge Künstler*innen, in dem sich das Finden und Ausformulieren einer individuellen musikdramatischen Sprache im komplexen Metier des Musiktheaters mit dem Erproben neuer Wege künstlerischer Zusammenarbeit verbindet. Ausgangspunkt der NEUEN SZENEN ist ein Kompositionswettbewerb, der sich dieses Mal erstmalig auch an Teams aus Komponist*innen und Librettist*innen gerichtet hat und von dessen internationaler Wahrnehmung die knapp 120 Einsendungen aus über 30 Ländern bei der diesmaligen Ausschreibung zeugt.